Boden-Kultur

1979

Inhalt

Neue Wege der Landwirtschaft

Ein Film, der erstmals die Produktionsweise des organisch-biologischen Landbaus vorstellte. Landwirtschaftskammern, Interessenverbände, Landwirtschaftsschulen, aber auch die etablierte Agrarwissenschaft und Agrarpolitik fühlten sich durch den Untertitel „Neue Wege der Landwirtschaft“ provoziert. Er sorgte für viel Kritik und Unmut.

Voitl bezeichnet den Film nicht als filmisches Kunstwerk, aber als zeitgeschichtlich wichtiges filmisches Dokument. Landwirte erfahren beinahe rezeptartig wie nachhaltige, bäuerliche Wirtschafts- und Lebensweise funktioniert, Konsumenten erhalten erstmals eine Information über eine weitgehend unbekannte Methode qualitativer Lebensmittelproduktion.

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Presse

ORF Pressetext; 19790116 Kärntner Tageszeitung, 19790428 Wochenpresse, 19790700 Kurier?; 19781000 Mix; 19781024 Wiener Zeitung, 19791115 Mix, 19781024 Volkszeitung, 19781024 Kleine Zeitung, Kurier; 19780000 Artikel; 19781000 Blick ins Land, 19781000 Artikel; 19781026 Artikel; 19790121 Artikel 19790613 Artikel;

19781107 Volksblatt, 19781024 Neue Zeit, Neue Zeit; 19790113 OÖ Nachrichten, Kurier, OÖ. Nachrichten, 19791026 Mix, Presse Page;

Links:

https://www.bio-austria.at/a/bauern/und-ganz-am-anfang-stand-der-leserbrief/

https://www.ooe-landwirtschaftsschulen.at/Mediendateien/Schlaegl%20Dokumente/nachl_posch.pdf

https://www.bioweinportal.de/weinwissen/biologischer-weinbau-in-oesterreich/

https://bab.gv.at/jdownloads/Publikationen/Archiv/BABF/Forschungsberichte/fb58.pdf

Weiterführende Notizen

Als die Filmemacher bei Dreharbeiten (1976-1978) zu “Planquadrat Land” fast täglich mit Bauern und Bäuerinnen beisammen waren und von ihnen erzählt und gezeigt bekamen, was auf Feldern, Wiesen, im Stall, in der Molkerei und im Lagerhaus so vor sich geht, wussten Voitl und Guggenberger noch nichts von einem “Biologischen Landbau”. Diese Produktionsweise führte damals noch ein Schattendasein bei österreichweit etwa 20 bäuerlichen Außenseitern. Die Bauern und Bäuerinnen des “Planquadrats” wirtschafteten alle konventionell nach der chemisch-technischen Landwirtschaft, klagten aber über Ernteverluste, Schädlingsbefall und Tierkrankheiten und fragten sich warum. Dieses “Warum” regte Voitl und Guggenberger an, nach Antworten zu suchen.

Die Recherchen führten sie zu Ing. Josef Willi, dem Leiter der land- und forstwirtschaftlichen Lehrlings- und Fachausbildungsstelle in der konventionellen Landwirtschaftskammer Tirol. Er war Wegbereiter für eine nachhaltige Landwirtschaft und treibende Kraft für eine Neuausrichtung, d.h. für die Verbreitung der Methoden des “Biologischen Landbaus”. Weitgehend unter dem Radar der konventionellen Landwirtschaft, gründete Willi die erste “Fernschule der Landwirtschaft”, um Bäuerinnen und Bauern Zugang zu fachlicher Ausbildung für eine nachhaltige Landwirtschaft, speziell “Biologischer Landbau” zu ermöglichen. In diesen Schriften fanden Voitl und Guggenberger die gesuchten Antworten, in der Folge auch in Vorträgen an der Universität für Bodenkultur und vor allem durch Kontakte zu den in ganz Österreich verstreut lebenden “Bio-Bauern”. Bei einigen konventionellen Bauern im “Planquadrat” entstand Bereitschaft zu Informationsgesprächen mit den nun kundigen Filmemachern. Fünf dieser Bauern luden Voitl und Guggenberger zu einem von Josef Willi initiierten Seminar zum Thema “Biologischer Landbau” in der Landwirtschaftsschule Rotholz in Tirol ein. Dieser erste konkrete Schritt war der Ausgangspunkt für Voitl und Guggenberger sich auch in den kommenden Jahren gemeinsam mit Ing. Josef Willi für die Verbreitung des Biologischen Landbaus zu engagieren: einerseits als mediale “Kommunikations- Stifter”, aber auch durch persönliches und finanzielles Engagement. Ein Konflikt mit Strukturen der etablierten österreichische Landwirtschaft war unausweichlich und für Voitl und Guggenberger zum Teil durchaus auch existentiell bedrohlich.

Das Filmdokument wurde am 24.10.1978 im Hauptabendprogramm des ORF ausgestrahlt und erreichte Quoten, die alle Erwartungen übertrafen. In diesem Film wurden die Zuseher direkt gefragt, ob sie Produkte aus biologischer Landwirtschaft kaufen würden, auch wenn diese ein wenig teurer als Produkte der konventioneller Landwirtschaft sein würden. Bereits in der ersten Woche nach der Sendung erhielten Voitl und Guggenberger von über 25.000 Zusehern und Zuseherinnen eine auf Postkarten handschriftlich formulierte Antwort (es gab ja noch kein Internet!): Diese war eindeutig JA. Insgesamt antworteten schließlich über 30.000 Menschen. Die Medienwissenschaft betrachtete diese Reaktion als erstes und einzigartiges Beispiel interaktiver Kommunikation eines Massenmediums.

Um dem enormen Interesse des Publikums nach weiterführenden Informationen zu entsprechen, veranlassten Voitl und Guggenberger die ORF Abteilung Öffentlichkeitsarbeit eine ‘Begleitbroschüre zur ORF-Sendung Biologischer Landbau’ herauszubringen und in einer Auflage von 30.000 Stück (in Zusammenarbeit mit dem Verlag ORAC) österreichweit in Verteilung zu bringen.

Unter dem Menüpunkt „Initiativen“ gibt es detaillierte Informationen über das Engagement von Voitl, Guggenberger und Willi, welches schließlich zur offiziellen Anerkennung des Biologischen Landbaus, zu einem Markenzeichen für Produkte aus biologischer Landwirtschaft und zu Regeln für die Kontrolle der Produktionsweise führte. Siehe auch: BIO AUSTRIA

Dokumente

Begleitbroschüre
Dreharbeiten 1
Dreharbeiten 2
Timeline
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