Bruder Baum - Mutter Erde
1984 - 1986
Inhalt
Folge 1: 12.10.1984, 60 min.
Waldschicksal – Menschenschicksal,
Der Film zeigte die für den Menschen lebenswichtige, für den Wald aber schon oft bedrohliche Geschichte der Beziehung zwischen Mensch und Wald: Ohne Wald gäbe es heute weder Gewerbe noch Industrie, viele Kulturgüter wären nicht entstanden. Holz war als Baumaterial und Energiequelle für die Entwicklung menschlicher Zivilisation unabdingbar notwendig. Übernutzung hat jedoch in vielen Regionen die Wälder vernichtet.
Heute sind alle Wälder bedroht: Denn die von Menschen verursachte Luftverschmutzung ist eine überregionale, internationale Gefahr. "Es ist gefährlich zu glauben, der Verlust des Waldes sei nicht möglich, nur weil man sich diesen nicht vorzustellen vermag," sagt Prof. Hoimar von Ditfurth, der als Moderator durch die Serie Bruder Baum – Mutter Erde führt.
Folge 2: 19.10.1984, 60 min.
Zeichen an der Wand
Was macht die Wälder krank und welche Vorschläge zu ihrer Rettung gibt es?
Das journalistische Schlagwort "Waldsterben" bezeichnet auf drastische Weise die immer deutlich sichtbar werdenden Schäden am Wald. Was aber schädigt den Wald und auf welche Weise? Wie erkennt man einen kranken Baum, wie verläuft das Waldsterben?
Der Film erläuterte die sichtbaren und unsichtbaren Symptome des Waldsterbens und den Stand des Wissens über den komplizierten Krankheitsverlauf. Es wurde deutlich, dass ein komplexer Mechanismus von Ursachen und Wirkungen abläuft, der durch ökologisches Fehlverhalten der Menschen in Gang gesetzt wurde.
Was Blätter und Nadeln, was die Bäume selbst mit ihrer Krankheit zeigen, sind Zeichen und Signale! Als Menetekel, als ein Zeichen an der Wand bezeichnet man seit biblischen Zeiten die Warnung vor einem drohenden Unheil, das nicht mehr abwendbar ist. Die kranken Bäume sind eine Warnung vor einem systemischen Kollaps, der auch die Menschheit als Ganzes treffen könnte. Der Film zeigte Möglichkeiten, wie eine Verringerung der Luftverschmutzung möglich wäre.
Folge 3: 26.5.1985, 60 min.
Fünf nach Zwölf
Krankheitsverlauf und Krankheitssymptome des „Waldsterbens" werden durch die Wissenschaft laufend beobachtet. Trend der Entwicklung: Die Schäden nehmen zu! Um den Waldschäden zu begegnen, reagierte die Politik mit „Maßnahmenpaketen". Kurzfristig können neue Gesetze am Zustand des Waldes aber nichts zu ändern. Leider ist aber auch langfristig eine Erleichterung für den Wald nicht in Aussicht: Ein kompliziertes Wirr-Warr von Bürokratie und Kompetenzen behindert rasche und wirksame Hilfe. Es fehlt an internationaler Zusammenarbeit, bestehende Gesetze werden einfach nicht beachtet; die gesellschaftlichen Systeme reagieren zu langsam und zu träge, um dem Wald effizient Hilfe leisten zu können. Der Wald aber wartet nicht, er stirbt ...
Folge 4: 1.9.1985, 60 min.
Bodenlos in die Zukunft
Alle Pflanzen, wie auch die Wälder, brauchen gesunde Böden, um wachsen zu können. Der Film weist auf die Schäden und Gefährdungen des Bodens hin. Er zeigt, dass der Boden ein hochkomplizierter lebendiger Organismus ist, der das ökologische Fehlverhalten der Menschen sehr lange ertragen hat, nun aber, wie es scheint, an die Grenzen des Ertragbaren stößt. Viele Böden sind in ihrer Struktur zerstört und vergiftet.
In beeindruckenden Bildern wird die Wunderwelt des Bodens, seine Entstehung, seine Funktion und Bedeutung für das Leben auf der Erde dargestellt: Ohne fruchtbaren Boden wäre der Blaue Planet, die Erde, ein toter Planet. Dennoch gehen wir mit dem Boden so um, als ob wir einen „doppelten" Boden hätten: Die Dokumentation zeigte wie beste Ackerböden „versiegelt", wie Böden mit giftigem Müll belastet werden und welche Schadstoffe aus der Luft dem Boden zusetzen.
Für diese Sendung wurden in ganz Österreich Bodenproben gezogen und analysiert.
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Folge 5: 8.9.1985, 60 min
Boden-Los-Lösung
Die industriellen Methoden der Landwirtschaft haben in vielen Gebieten den fruchtbaren Boden bereits an die Grenze seiner Leistungsfähigkeit gebracht. Seine eigenständige Fruchtbarkeit nimmt ab, Erträge sind nur mit einem hohem Aufwand an Technik, Dünger und Pflanzenschutz zu erreichen. Flurbereinigung und maschinengerechte Landschaftsplanung, einseitige Fruchtfolgen, Monokulturen, ein Übermaß an Mineraldünger und chemischem Pflanzenschutz, falsche Bodenbearbeitung und letztlich die sogenannten "Sachzwänge" der Agrarpolitik erweisen sich immer mehr als Gefahr für den lebendigen Organismus Boden. Die nachhaltige Fruchtbarkeit der Böden steht auf dem Spiel.
Der Film zeigte auch ein Verfahren, wie jeder Bauer und Gärtner den Zustand seines Bodens selbst testen und beurteilen kann.
Folge 6: 19.3.1986, 60 min
Die Bitterlupine - Ein Weg aus der Agrarkrise
Alle europäischen Länder leiden unter einer sogenannten „Agrarkrise". Es sind viele ökonomische Sachzwänge die auch eine Bedrohung des Bodens darstellen. Bauern in ganz Europa sind durch diese Krise in ihrer Existenz bedroht. Die Dokumentation beschreibt die vielfältigen und komplexen Ursachen der Krise und den zunehmenden Verlust an bäuerlicher „Boden-Kultur".
An einem konkreten Beispiel wird ein ökonomisch und ökologisch sinnvoller Schritt auf dem Weg aus der Agrarkrise dargestellt: Eine alte, längst vergessene Kulturpflanze, die Bitterlupine, könnte auf Grund einer neuen technologischen Innovation für die Landwirtschaft Europas und der Dritten Welt neue Chancen bringen. Die Bitterlupine, eine Pflanze mit hohem Eiweißgehalt und mit geringen Standortansprüchen, hat stark bodenverbessernde Wirkung.
Das Eiweiß dieser Pflanze ist mit dem der Sojabohne vergleichbar. Ein neues technologisches Verfahren ermöglicht die Trennung von Eiweiß- und Bitterstoffen durch Wasser. Die dadurch gewonnenen Produkte, das Eiweiß und der Bitterlupinenextrakt, könnten nicht nur das Einkommen der Bauern, sondern auch die krisenhafte Situation des Bodens verbessern. Bitterlupinenextrakt auf Pflanzen und Boden aufgebracht trägt zur Ertragssicherung und Bodenverbesserung bei.
Credits
Folge 1, Folge 2, Folge 3, Folge 4, Folge 5, Folge 6
Fotos
Video
Presse
ORF Presseinfos; ORF Presseinfo; 19840926 ORF Pressetext; 19841012 Info Text;19841019 Info Text; 19850901 Info Text; 19850908 Info Text; 01.10.1984 Salzburger Volkszeitung, 02.10.1984 Kronenzeitung; 08.10.1984 Kleine Zeitung, 09.10.1984 Arbeiterzeitung; 11.10.1984 OÖ Nachrichten; 12.10.1984, Kronenzeitung, Neues Volksblatt; 12.10.1984, Wiener Zeitung, Kurier; 12.10.1984, Arbeiterzeitung, Neue Zeit, Salzburger Volkszeitung, Kärntner Tageszeitung, 19.10.1984, Neue Zeit, Kronenzeitung, Kurier, 19.10.1984, Wiener Zeitung, OÖ Nachrichten; 19.10.1984 Arbeiterzeitung, Volkszeitung Kärnten; 19.10.1984 OÖ Tageszeitung, Vorarlberger TZ, OÖ Tagblatt; 26.10.1984 Süddeutsche Zeitung; 30.10.1984 Süddeutsche Zeitung; 25.5.1985 OÖ Tagblatt, Kleine Zeitung, Arbeiterzeitung; 26.5.1985 Kronenzeitung, Wiener Zeitung, Presse, Kurier
14.10.1984 Kronenzeitung, 14.10.1984 Krone; Kurier; 15.10.1984 Salzburger Nachrichten; 18.10.1984 Präsent; 19850531 Die Furche; 26.06.1985 Kleine Zeitung; 03.09.1985 Salzburger Nachrichten; 03.09.1985 Kurier; 03.09.1985 OÖ Tagblatt; 05.09.1985 Kärntner Tageszeitung; 12.9.1985 St. Pöltner Kirchenzeitung; 19851031 Präsent; 19860308 Kleine Zeitung; 19860328 Kurier; 25.03.1986 OÖ Nachrichten; 28.03.1986 Die Furche; 19860428 Profil;
Zuseher - Telefonreaktionen
Protokoll 1; Protokoll 2; Protokoll 3; Protokoll 4
Auszeichnungen
1984, Fernsehpreis der Erwachsenenbildung, Wien
1985, Fernsehpreis der Erwachsenenbildung, Wien
1986, Barthold Stürgkh Preis
1987, Internationales Eko-Filmfestival, Ostrava
1987, Internationales Filmfestival Medikinale, Parma
1987, Hauptpreis der ÖGUT, Österr. Gesellschaft für Umwelt und Technik
1988, Internationaler Agrarfilm- und TV-Filmwettbewerb, Berlin
Dokumente
BODENPROBEN -DOKUMENTE