Patient Natur
1979
Inhalt
Die Serie PATIENT NATUR versteht sich als vertiefende Behandlung des Themas “Neue Wege der Landwirtschaft”.
Folge 1: Boden-Kultur - Neue Wege der Landwirtschaft
Folge 2: 11.9.1979, Mangel im Überfluss, 60 min.
Ein Film über gesundheitliche Auswirkungen von Nahrungsmitteln, die in der Nahrungsmittelindustrie einer chemisch-technischen Verarbeitung unterzogen wurden oder überhaupt künstlich hergestellt wurden. Sie sind zwar Monate haltbar, aber mangelhaft in ihrer gesundheitsförderlichen Qualität. Zwischen Nahrungsmittel und dem Gesundheitszustand der Menschen bestehen eindeutige Zusammenhänge, dies bestätigen immer mehr Ärzte. Es wird zu viel Fett, Zucker und Fleisch gegessen. Gesundheitspolitik beginnt daher zu Hause in der Küche, im Restaurant, in der Kantine und in den Supermärkten. Der Film übte erstmals nicht nur Kritik, sondern zeigte Beispiele, wie es Menschen, Betriebe, Schulen und Ärzte bereits besser machen.
Eine schriftliche Begleitinformation (Autoren Voitl und Guggenberger) zum Film „Vernünftige Ernährung – mit Rezepten“, war auf Anfrage und im Buchhandel erhältlich.
In einer ORF Nachlese Extra veröffentlichten Voitl und Guggenberger einen Artikel zum Thema “Mangel im Überfluß”. Die Raiffeisenzeitung reagierte darauf empört. Siehe Presse und Leserbrief Voitl und Guggenberger. Die ORF Nachlese Readktion lehnte die Veröffentlichung des Leserbriefes ab (handschriftliches Memo).
Folge 3: 9.10.1979, Rund um das Rind, 60 min.
Was in der Landwirtschaft rund um das Rind passiert, kann auch dem Konsumenten nicht egal sein. Der Film informierte über den Zusammenhang von Zucht, Haltungsform, Fütterung und Tiergesundheit, und die daraus resultierende Qualität oder eben Nicht-Qualität von Milch und Fleisch.
Eine schriftliche Begleitinformation (Autoren Voitl und Guggenberger) zum Film „Milch und Fleisch“, war auf Anfrage und im Buchhandel erhältlich.
Vertreter von Zuchtverbänden und Landwirtschaftsvertreter beschwerten sich über den Film. Ein Beispiel dazu siehe Dokumente.
Folge 4: 15.11.1979 Ökologie – Ökonomie, 60 min.
Ökologisch orientierte Maßnahmen werden oft mit dem Hinweis „zu teuer“ vom Tisch gewischt. Am Beispiel Biologischer Landbau wird aufgezeigt, dass Ökologie (= Lehre von den Beziehungen der Lebewesen zur Umwelt) und Ökonomie durchaus auf einen Nenner gebracht werden können. Das Team recherchierte in vielen Ländern und fand in Deutschland und auch in Frankreich Landwirte und Unternehmen, die ihre Produkte aus dem Biologischen Landbau bereits erfolgreich vermarkten. Die Landwirtschaft ist ein gutes Beispiel, um den Menschen nahezubringen, was Ökologie ist und warum sie wichtig ist.
Folge 5: 6.12.1979, Ökologiebewusstsein, 60 min.
Zusammenfassung mit anschließender Diskussionsrunde unter Leitung von Helmut Voitl. Teilnehmende Gesprächspartner: Prof. Hans Ch. Binswanger, Forschungsgesellschaft für Nationalökonomie, St. Gallen, Univ. Prof. Dr. Otto Steineck / Inst. f. Pflanzenbau, Univ. Bodenkultur, Wien, Dipl. Ing. Günter Haiden, Bundesminister für Landwirtschaft, Dipl. Ing. Dr. Heinrich Kopetz, Direktor der Landwirtschaftskammer Steiermark.
Credits
Folge 1; Folge 2; Folge 3; Folge 4; Folge 5;
Fotos
Video
Presse
ORF Pressetext; 19790911 Mix; Kronenzeitung; 19790913 OÖ Tagblatt; 19790920 Neue Freie Zeitung, 19791115 Mix , Diverse Ankündigungen Folge 2; Artikel 19790900;
19790913 Arbeiterzeitung, 19790913 OÖ Nachrichten, 19790913 Kurier, 19790913 OÖ. Tagblatt, Die Presse, Mix, Mix 19791009; Südost Tagespost, Hör Zu, 19791009 Artikel, 19791117 Tiroler Tageszeitung, Raiffeisenzeitung 19810528; Wochenpresse 19790426; Mix 1978, 1978; Artikel 19790700; Artikel; Arbeiterzeitung, OÖ Nachrichten 19791008; Raiffeisenzeitung 19810528;
Weiterführende Notizen
In der Serie „Patient Natur“ knüpfen Voitl und Guggenberger am Begriff „Boden-Kultur“ an, wie sie ihn im Film „Biologischer Landbau - Neue Wege der Landwirtschaft“ verorteten: Der ökologische Kreislauf „Boden-Pflanze-Tier-Mensch“, in dem die Bodenfruchtbarkeit, der Humus und die den Humus fördernden Rolle des Bauern, als Metapher für „Kultur“ schlechthin darstellt.
Da Ökologie und Ökonomie in der öffentlichen Diskussion der späten 1970er als stark polarisierte Gegensätze galten und eine Koexistenz oder gar eine ökologische Transformation der Ökonomie noch nicht zu erwarten war, sahen sich Voitl und Guggenberger erneut gefordert als mediale “Kommunikations-Stifter” aktiv zu werden.
Sie entwickelten das Konzept für ein “Medienverbundprogramm Umwelt”. (Siehe Initiativen/Umweltbewusstsein).